So sehr wir unsere kleinen Wichte auch lieben, wissen wir es insgeheim doch zu schätzen, die Anzahl unserer Wunschkinder mittels einer vernünftigen Familienplanung „regulieren“ zu können.
Die Einführung der Verhütung mit der Pille galt noch vor 50 Jahren als der Befreiungsschlag der Frau schlechthin. Selbstbestimmung. Entkoppelung von Lust und Liebe. Unabhängigkeit.
Die Alternative zur Hormondröhnung
Mit dem erstmaligen Absetzen der Pille aufgrund des immer größer werdenden Kinderwunsches lernen viele Frauen ihren eigenen Körper ganz neu kennen. Manche spüren ihren Eisprung. Andere Veränderungen in der Libido. Der weibliche Zyklus ist ein wahres Wunderwerk. Der Eingriff durch das Hormonpräparat Pille ist kein kleiner. In vielen Fällen als einzige Verhütungsidee einst verschrieben, schlucken junge Frauen heute ohne mit der Wimper zu zucken eine Packung nach der anderen.
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Stillzeit und Pille?
In der Stillzeit möchten viele frisch gebackene Mamis auf den Rückgriff auf die Hormontablette gern weiter verzichten. Das Baby soll von der Hormonbelastung unbeschadet bleiben. Kaum abgestillt und wieder im eigenen Körper angekommen, ticken die Uhren wieder anders. Der Körper ist komplett wieder hergestellt – bereit für eine erneute Schwangerschaft! Doch Halt: für viele Frauen nach dem ersten Jahr in Elternzeit ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, sich zurück ins Berufsleben zu orientieren. Ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt für ein Geschwisterchen. Es sei denn man legt es direkt darauf an 😉
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Kein Zurück zur Hormontablette
Einmal auf Abstand und damit auf den Geschmack gekommen, können sich viele Frauen den Griff zurück zum Tablettenblister kaum noch vorstellen. Verhütungssicherheit wird als besonders wichtig eingestuft, aber Fremdkörper alias Kupferball, -spirale und co verleihen auch kein besseres Bauchgefühl.
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Vaginale Hormonverhütung statt orale
Meine Empfehlung um die gröbsten Nachteile der Pille zu umgehen, ist der Verhütungs- bzw. Vaginalring. Auch bei ihm handelt es sich um ein hormonelles Präparat, welches jedoch lokal wirkt. Der Ring – einmal eingeführt in die Vagina – verleibt an Ort und Stelle bis zur nächsten Blutung und gibt dort geringstdosiert Hormone ab. Die Reise der Hormone einmal durch unseren gesamten Körper – äh Magen-Darm-Trakt – bleibt somit erspart.
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Warum das Ganze?
Die Vorteile an einer lokalen Verhütungsmethode liegen beinahe auf der Hand.
Vorteil 1: Kann nicht vergessen werden
Nach der langen Zeit der Nicht-Einnahme der Pille, ist es für viele besonders schwer, die regelmäßige Einnahme wieder zu gewährleisten. Der Alltag mit Kind und die fortwährenden damit verbundenen Ablenkungen tun ihr übriges.
Vorteil 2: Keine Wechselwirkung mit Erbrechen & Durchfall
Schneller als man sich versieht, bringen die kleinen Keimschleudern Infekte mit nach Hause. Magen-Darm-Erkrankungen können die Wirksamkeit der Pille Aufheben. Das lokale Präparat juckt es nicht, wenn du dich übergeben musst.
Vorteil 3: So wenig wie möglich, so viel wie nötig
Der Ring stellt aktuell das aus meiner Sicht beste Verhältnis aus Sicherheit und Eingriff in meine eigene Natur dar. Die Dosierung ist deutlich geringer als in der Pille und dennoch weitaus weniger störungsanfällig.
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FAZIT zur Verhütungsproblematik
Für mich persönlich ist das Verhütungsthema heute spannender denn je. Denn gerade jetzt, wo die ersten Kinder bereits mit am Frühstückstisch sitzen, will die Entscheidung für ein drittes wohl überlegt sein. Einen Unfall – wie man ihn gern als Startschuss der Familienplanung in Kauf nimmt – stünden auf einmal ernsthafte Abwägungen gegenüber, ob und wie der weitere Familienzuwachs überhaupt noch stemmbar wäre. In diesem Sinne: Vorsorge ist besser als Nachsorge!
Headerbild: Photograohed by Tania Caruso (CC) .