Kein Jahr meines Lebens verging so rasant, wie das erste Lebensjahr meiner Kinder. In keinem Jahr veränderte sich hingegen auch so viel in meinem Leben, wie im ersten Lebensjahr meiner Kinder. 365 Tage voller Euphorie, Launen und Lebendigkeit. Die ersten Blicke. Die ersten Berührungen. Die erste schlaflose Nacht.
Die Bilder, die mein Mann von uns in diesem Jahr geschossen hat, sprechen Bände. Sie spiegeln das Menschen machbare Spektrum der gesamten Emotionspalette ungeschönt wieder – in all seiner Intensität und Schonungslosigkeit. Ich liebe es, mit diesen Bildern zurückzuträumen. Uns zurückzuerinnern an eine Zeit, die für jeden einzelnen von uns von so unfassbar großer Bedeutung war, dass wir unser Leben lang von diesen bedeutsamsten 365 Tagen zehren werden.
Erinnerungen erinnerbar machen
So präsent uns die jüngst zurückliegenden Erinnerungen scheinen, so schnell verblassen sie, während neue Ereignisse des Alltags uns überholen. Doch nichts ist schöner, als dieser Erinnerungen mit den Menschen teilen zu können, die uns in diesen Momenten das größte Glück bedeuteten: unseren Kindern!
Am Ende jedes ersten Lebensjahres habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, die berührendsten „ersten Male“ für die Ewigkeit zusammenzutragen. Wenn wir heute gemeinsam in Erinnerung schwelgen, werden wir nicht selten wehmütig angesichts der viel zu schnell verflogenen Zeit. Wenn wir gemeinsam unter der Sofadecke kuscheln, von „damals“ erzählen und die Kinder nicht genug von meinen Erzählungen ihrer tapsigen Gehversuche bekommen können.
Ein Jahr. Ein Buch. Eine Geschichte.
Während für die Familie lebensfrohe Kalenderrückblicke entstehen, stelle ich für unsere eigene Gedächtnisstütze ein Büchlein zusammen. (12 Kalenderblätter sind einfach beim besten Willen nicht genug, um so viel Spannung, Spiel und Überraschung einzufangen.) Das Fotobuch bestücke ich mit meinen BestOf des Jahres – nicht nur freudigen, sondern auch zähen, kraftzehrenden oder temperamentvollen Momenten. Wer liebt, der lebt eben … 😉
Da nicht nur ich – sondern mittlerweile auch die Kinder – diese Art der Erinnerung einfach nur lieben, entstehen auf diese Weise immer mehr sehenswerte Sammelsurien einzelner Lebensepisoden.
Habt ihr auch solche Erinnerungsrituale? Oder wie schwelgt ihr in Vergangenem?