Einer der häufigsten Gründe kinderloser Erwachsener, warum sie sich noch nicht zur Familienplanung durchringen konnten ist wohl: “Weil ich meinem Kind später auch mal etwas bieten möchte.” Und auch wenn das nicht meiner Philosophie zum richtigen Zeitpunkt fürs Kinderkriegen entspricht, so verstehe ich doch die dahinter stehende Sicherheitsorientierung. Denn auch bei uns, die ihre Kinder ohne doppelten Boden gebaren, stellt sich mit der Zeit eine Orientierung zur Beständigkeit ein. Die Träume werden größer. Die Verantwortungsbereiche im Job ebenso.
Auf diese Weise sammelt sich in vielen Familien erstmalig ein kleiner Sparstrumpf an, in den wir eine ganze Menge späterer Vorhaben hineinprojizieren. Ein Camper, die erste Überseereise oder sogar mal eine größere berufliche Auszeit. Spätestens dann, wenn man dem anfangs noch kleinen Pölsterchen beim stetigen Wachsen zusehen kann, kommt häufig die Frage nach einer vernünftigeren Sparmethode auf, die uns – wir erinnern uns alle an unser erstes eigenes Sparbuch – noch glücklich macht, indem das wohl verdiente Geld nun auch noch ein bisschen selber “arbeitet” und sich durch Zinsen noch mehr bezahlt macht.
Photographed by Jon Grainger (CC BY)
Warum Zinsen sich kaum noch lohnen
Auch wenn man am Vertrauten am liebsten für immer festhalten würde, kommt irgendwann die Einsicht, dass es sich für alle, die am Ende noch etwas von ihrem Geld übrig haben wollen, wohl ausgezinst hat.
Wer heute zum Beispiel seine mühsam ersparten 10.000 Mücken mit 1,5 % verzinsen lassen möchte, hat am Ende eines Jahres genau 150 EUR gutgemacht. Yeay! Könnte man jetzt meinen. Überlegt man sich jetzt aber, ob der Camper von dem man träumt 2017 überhaupt noch für den gleichen Preis zu haben sein wird, wie im Vorjahr, kommt man schneller ins Taumeln als einem vielleicht lieb ist. Denn Fakt ist, dass sich unser Geld entwertet. Nicht gravierend, aber stetig. Wenn ihr eure ersparten 10.000 Mücken also unangetastet in den Schrank legen würdet oder wie in diesem Fall nur sehr niedrig verzinst, kann es passieren, dass ihr in 10 Jahren damit einfach nur noch deutlich weniger anfangen könnt, als wenn ihr es heute verprasst hättet.
Damit will ich nicht sagen, dass ihr lieber heute als morgen euer Geld unter die Leute bringen sollt. Sondern euch dafür sensibilisieren, dass es für alle “heimlich im stillen Kämmerlein”-Sparer und Mini-Zins-Abstauber auf lange Sicht trüber aussehen mag, als man sich bei den erzinsten Kleckerbeträgen ausmalen mag.
Wie können höhere Redniten Geld wachsen lassen?
Eure Ersparnisse einer Bank, die das Geld verzinst, anzuvertrauen ist jedoch nur eine von vielen Möglichkeiten. Ich habe mich im vergangenen Jahr einer unabhängigen Kapitalberaterin anvertraut und erstmal gründlich über alle Möglichkeiten aufklären lassen. Und neben der Leihgabe meines Geldes an eine Bank, schien mir die Option direkt in die Wirtschaft zu investieren, sinnvoller. Da ich jedoch kein Glücksspieler bin und mein Geld nicht auf eine einzige Karte setzen und darauf spekulieren möchte, dass das Unternehmen wächst und mein Geld damit auch, finde ich es am sinnvollsten in sogenannte “Anlagebündel” zu investieren. Der Fachbegriff hierfür heißt “Fonds” – was ihr sicher schon mal gehört habt, aber damit will ich euch jetzt nicht verrückt machen.
Das funktioniert jedenfalls so, dass ihr nach verschiedensten Kriterien auswählen könnt, wie die Anlagebündel gestrickt und zusammengestellt sind, denen ihr euer Geld leiht. Wachsen die einzelnen Komponenten, die ihr mit eurem Geld kauft, erwitschaftet ihr also Erträge. Gehen die Werte jedoch zurück, kann es auch zu Stagnation oder gar Verlust kommen. Das bedeutet, ihr nehmt in Anbetracht der höheren Gewinnmöglichkeiten auch in Kauf, dass es mal weniger gut läuft. Mal angenommen ihr geht 4 Jahren in Folge mit + 6% Rendite (also prozentuales Geldwachstum) heraus und ein Jahr lang dann mit -4%, dann ergibt das im Durchschnitt trotzdem noch lukrativere +4 %, was deutlich mehr ist, als die 1,5 %, die ihr im Zinsbeispiel erreicht.
Klingt logisch, aber undurchsichtig?
Ich verstehe jeden, der jetzt die Hände hebt und sagt: “ist mir zu kompliziert.” Aber ihr werdet auf lange Sicht nicht drum herum kommen, euch über verschiedene Szenarien der Geldanlage zumindest einmal Gedanken zu machen. Für mich ausschlaggebend war aber auch der Fakt, dass man bei dieser Variante nach wie vor flexibel bleibt, auch mit kleineren Budgets starten kann und so erst einmal ein Gefühl dafür zu bekommen, was es bedeutet, sich mit solchen Themen zu befassen.
Eine schöne praktische Näherungsrechnung, an der jeder für sich nachvollziehen kann, was seine persönlichen Wachstumschancen wären, bietet der praktische Prognoserechner auf MoneYou, wo man interaktiv verschiedene Szenarien ausprobieren kann, welche Rendite bei welchem Startkapital und welcher Laufzeit zu erwarten ist.Die Auswahl der Fonds ist ganz einfach. Man entscheidet sich zwischen 3 Fonds, je nach eigener Risikoneigung.
Eine kleine Beispielrechnung:
Ihr seid genauso sicherheitsorientiert wie ich und legt im Sommer 10.000 EUR im sicherheitsorientierten Fonds für 10 Jahre an. Der Rechner ermittelt jetzt, mit welcher Wahrscheinlichkeit wir nach z.B. 10 Jahren welche Summe herausbekommen.
Dabei ist jedoch zum Grundverständnis immer wieder hinzuzufügen, dass wir hier nur mit Erwartungswerten rechnen und die Zahlen später nach oben und unten auch abweichen können.
Was ist jetzt also der Vorteil?
Nun, entschließt man sich von Zinsanlagen auf Rendite-Modelle umzusteigen, steigen Chancen auf euer prozentuales Geldwachstum. An euch liegt es jetzt herauszufinden, worein ihr euch vorstellen könnt zu investieren und was euch dabei wichtig ist. MoneYou differenziert dabei zum Beispiel in Fonds (Anlagebündel), die sich zwischen einer ausgesprochenen Sicherheitsorientierung, einer leichten Wachstumsorientierung und einer konkreten Chancenorientierung unterscheiden. Zur Veranschaulichung könnt ihr euch hier die erzielten Renditen der Vergangengeit des wachstumorientierten Fonds einmal anschauen, wenn auch diese natürlich keine Garantie für künftige Ertragschancen liefern. Im jeweiligen Fonds agieren dann Fondsmanager, um aktiv auf Marktgeschehnisse zu reagieren und die Wachstumsquoten so positiv wie möglich zu beeinflussen.
Fazit:
Ganz unter uns gesagt, bin ich was solche Entscheidungen angeht immer super zögerlich, skeptisch und konservativ. Aber im Punkto Geldanlage flexibel zu bleiben, scheint mir heutzutage ganz ehrlich noch die sicherste Variante, als übermorgen dann auf seinem Geld unterm Kopfkissen aufzuwachen und dafür nix mehr zu bekommen. Und das für mich allerallerwichtigste: man bleibt flexibel, denn man ist nicht an eine feste Laufzeit gebunden.
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