Sich gemeinsam auf ein Baby zu freuen, ist eine der schönsten Dinge auf dieser Welt. Und doch wird den meisten Schwangeren schnell klar: Es gibt keine Garantie für 9 Monate Sonnenschein! Ganz im Gegenteil. Und was für Frauen in diesen Zeiten des Umbruchs und der Veränderung schon schwierig erscheint, ist für die werdenden Väter oft nicht leichter zu händeln.
Auch Männer sind in dieser Phase ein bisschen mit schwanger – auch wenn sich die Fortschritte nicht am wachsenden Bauch messen lassen. Beide Partner verändern sich im Laufe einer Schwangerschaft – sowohl miteinander als auch persönlich. Die Seelenlage der werdenden Eltern ist im Vorfeld natürlich schwer abzuschätzen.
Wenn ein Mann zum Papi wird
Was dem künftigen Papa zu schaffen machen kann, ist beispielsweise die Beobachterposition. Aus dieser Stellung heraus, nimmt er Anteil an allem, was seiner Partnerin widerfährt. Wie es ihr geht, was sie besorgt und erfreut. Er beobachtet und ist doch nur „Außenstehender“ dieser fortwährenden Entwicklung. Er kann die Gefühle, die seine Frau oder Freundin mit dem Baby verbinden, noch nicht gleichermaßen intensiv nachvollziehen – es sind für ihn Gefühle aus zweiter Hand. In seinen Empfindungen ist er ganz und gar darauf angewiesen, wie intensiv die Frau ihn an der Schwangerschaft teilhaben lässt.
Wechselbäder der Gefühle – auch für ihn!
Die Wechselbäder der Gefühle und die Veränderungen, die die Partnerin durchmacht, machen Männern manchmal Angst. Sie haben Sorgen, den radikalen Veränderungen nicht gewachsen zu sein und wissen oft gar nicht mehr, wie sie mit ihrer Partnerin noch richtig umgehen sollen. Hinzu kommt, dass sich viele Frauen während der Schwangerschaft körperlich zurückziehen und den emotionalen Aspekt ihrer Partnerschaft stärker in den Mittelpunkt rücken. Sie haben manchmal weniger Lust auf Sex, dafür wollen sie einfach Zärtlichkeiten. Mitunter empfinden Männer diese Zurückhaltung leicht als Zurückweisung, sind sauer auf das Ungeborene oder schämen sich für ihre sexuellen Wünsche.
Auch der Partner braucht selbstverständlich Zeit, um sich an die „anderen Umstände“ zu gewöhnen, in denen sich die Beziehung nun auf dem Weg zum gemeinsamen Familienleben befindet.
Headerbild: Photographed by Tatyana Plekhanova (CC-BY-SA)