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Das Mönchspfeffer wurde bereits in der Antike zur Behandlung bei Frauenleiden eingesetzt. Seit einigen Jahren erfährt diese Heilpflanze einen neuen Hype. Das Versprechen: heilende Wirkung bei PMS, Zyklusstörungen und unerfülltem Kinderwunsch. Das schaue ich mir mal etwas genauer an. 

Der Kinderwunsch wird zur Geduldsprobe

Für viele Paare ist ein gemeinsames Baby der größte Wunsch und stellt manche auf eine wahre Geduldsprobe. Wenn die Verhütung ausgesetzt wird, sollte es doch sofort klappen, oder nicht? So einfach ist es leider nicht immer. Die Einnahme der Antibabypille kann den Hormonhaushalt ordentlich durcheinander gebracht haben und nun braucht es vor allem Zeit, damit sich der weibliche Körper auf die Veränderungen einstellen kann. Aber auch andere Faktoren können dem Wunsch nach einem Baby im Weg stehen. Umso erstaunter war ich, als ich das erste Mal von der Wirkung des Mönchspfeffers erfuhr.

Arzneipflanze des Jahres 2022

Vor einigen Tagen unterhielt ich mich mit einer frisch gebackenen schwangeren Freundin, die mir ausgiebig von ihrem langjährigen Kinderwunsch erzählte und wie sie es nun doch schaffte, sich diesen Wunsch zu erfüllen: durch Mönchspfeffer. Das lies mich ungläubig zurück, denn bisher hatte ich noch nie etwas von dieser heilenden Pflanze gehört. Und was soll ich sagen, in diesem Jahr wurde das Mönchspfeffer erst zur Arzneipflanze des Jahres 2022 gewählt und zwar vom interdisziplinären Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde am Institut für Geschichte der Medizin der Universität Würzburg. Gründe dafür sind einerseits die große Bedeutung der Pflanze in der Kultur- und Medizingeschichte und anderseits jüngste Forschungen zum Potential in der medizinischen Nutzung des Heilkrauts. Das lies mich staunen und weckte mein Interesse nur noch mehr.

Wie wirkt das Mönchspfeffer und wofür ist es gut?

Erstmal kurz und knapp: dem Keuschlamm, wie die Kräuterpflanze auch genannt wird, werden ganz unterschiedliche heilsame Wirkungen zugesprochen. So hilft es gegen PMS (prämenstruelle Syndrom), bei Menstruationsbeschwerden und Menstruationensstörungen, Brustbeschwerden und hat positive Auswirkung auf eine mögliche Schwangerschaft. In der richtigen Dosierung des Mönchspfeffers hemmt es die Freisetzung von Prolaktin. Okay, dazu muss ich sicher ein paar Worte verlieren. Denn Prolaktin ist ein körpereigenes Hormon, welches bei schwangeren Frauen für das Wachstum der Brustdrüsen verantwortlich ist und bei stillenden Müttern für die Milchsekretion. Bist du allerdings nicht schwanger bzw. nicht in der Stillzeit, kann ein erhöhter Prolaktinspiegel deinen Hormonhaushalt ganz schön durcheinander bringen und deinen Zyklus auf den Kopf stellen. Durch die regulierende Wirkung der Heilpflanze kann der Zyklus stabilisiert und der Eisprung sichergestellt werden. 

Regulierung des weiblichen Zyklus

Einige klinische Studien legen Nahe, dass sich arzneiliche Mönchspfeffer Extrakte positiv auf den weiblichen Zyklus auswirken können und somit die Voraussetzungen für eine Schwangerschaft stärken können. Neben der beschriebenen regulierenden Wirkung auf das Hormon Prolaktin, kann die Heilpflanze auch die Gelbkörperproduktion im Körper erhöhen. Warum ist das wichtig? Ab dem Zeitpunkt des Eisprungs werden Gelbkörperhormone ausgeschüttet, um die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung der befruchteten Eizelle vorzubereiten. Mönchspfeffer hilft dem weiblichen Körper dabei einen möglichen Mangel auszugleichen und vergrößert damit das Zeitfenster zur Empfängnis. Das klingt nach einem wunderbaren Allheilmittel – gäbe es nicht zumindest ein kleines „aber“.  

Dosierung der Heilpflanze

Denn Geduld und Achtsamkeit ist gefragt – eine nachhaltige Wirkung entfaltet die Heilpflanze erst bei der Einnahme über einen längeren Zeitraum von mindestens drei Monaten. Dafür gibt es die Arzneipflanze Agnus Castus (lateinisch für Keuschlamm) in Form von Tabletten, Tropfen oder Kapseln. Auch wenn das Mönchspfeffer ein pflanzliches Mittel und zudem nicht rezeptpflichtig ist, solltest du unbedingt deine Ärztin aufsuchen und die genaue Dosierung klären, um möglichen Nebenwirkungen vorzubeugen.

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